Der SPD-Bundestagsabgeordnete Christoph Schmid, der Memminger Oberbürgermeister Jan Rothenbacher und die Kemptener SPD-Vorsitzende und Oberbürgermeisterkandidatin Katharina Schrader fordern zum Tag der Schiene (19.-21.09.2025) eine rasche Umsetzung der geplanten Elektrifizierung der Illertalbahn. Die Elektrifizierung ist unerlässlich zur Förderung des Schienenverkehrs sowohl für den Fernverkehr und insbesondere zur Stärkung des Regionalverkehrs und des angestrebten Regio-S-Bahn Modells zwischen Memmingen und Ulm.
Sie erklären:
"Als direkte Anrainer und politische Vertreter:innen entlang der Bahnlinie Ulm - Memmingen - Kempten - Oberstdorf, der Illertalbahn, wissen wir über die vielen Probleme auf und mit dieser Bahnstrecke. Sowohl Berufspendler:innen als auch Gelegenheitsbahnfahrende und die vielen Gäste in unsere Region berichten uns regelmäßig über Verspätungen auf dieser Strecke, auch aus der (Tourismus-)Wirtschaft gibt es immer wieder kritische Stimmen zum Zustand der Strecke. Viele Menschen würden öfters mit dem Zug fahren, wenn der Anschlusszug oder der geplante Termin sicher erreicht werden könnte. Es sollte nicht zur Gewohnheit werden, dass ein früherer Zug genommen werden muss, um z.B. in Ulm sicher den ICE zu erreichen.
Die Forderung nach einer Elektrifizierung der Illertalbahn ist eine langjährige Forderung, derzeit befindet sich die Bahn in den Vorplanungen für die Elektrifizierung zumindest der Bahnstrecke Ulm - Kempten. In Kempten darf aber nicht Schluss sein mit der Elektrifizierung, ansonsten verlagern sich die Probleme des Umspannens von Elektroantrieb auf Dieselantrieb nur von Ulm nach Kempten. Dies bedroht schon jetzt die wenigen IC-Verbindungen, die es ins Allgäu gibt. Diese sind insbesondere für Urlaubsgäste aber wichtige Verbindungen und müssen unbedingt erhalten bleiben. Die vom Freistaat Bayern bereits beauftragte Elektrifizierung der Bahnstrecke Ulm - Kempten muss nun zügig zu Ende geplant und dann in die Umsetzung kommen. Wir sind bereit, die politischen Prozesse hier zu unterstützen und voranzutreiben. Mit den angekündigten zusätzlichen Investitionsmitteln für die Bahn sollten auch die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.
Bei der Entscheidung für eine Bahnreise spielt nicht nur eine attraktive ICE-Verbindung, sondern auch die weitere Fahrt mit dem Regionalverkehr eine wichtige Rolle. So müssen auch auf diesen Verbindungen Zuverlässigkeit und ein ausreichendes Platzangebot garantiert sein. Hier verwundert es schon, dass in der Ferienzeit Verbindungen, bei denen außerhalb der Ferien in der Regel zwei Zugteile fahren und schon gut ausgelastet sind, oft nur mit einem Zugteil unterwegs sind. Mit der Folge, dass z.B. die Fahrradmitnahme oft kurzfristig ausgesetzt wird, damit wenigstens die Reisenden noch Platz im Zug finden.
Uns geht es aber nicht nur um die Urlaubsreisenden, für die Probleme bei der An- und Abreise mit der Bahn traurigerweise schon fast dazugehören, sondern um die vielen Menschen in unserer Region, die gerne mit der Bahn zur Arbeit pendeln oder sie für Ausflüge etc. nutzen würden. Sie brauchen verlässliche und schnelle Verbindungen auf der Illertalbahn. Durch die über weite Teile eingleisige Streckenführung summieren sich Verspätungen eines Zuges oft über den Tag auf, weil Züge in die Gegenrichtung nicht pünktlich weiterfahren können. Hier müssen sowohl bessere Puffer in die Zugplanung mit aufgenommen werden, als auch mehr Kreuzungsmöglichkeiten geschaffen werden. Die geplanten zweigleisigen Abschnitten Neu-Ulm, Finningerstraße - Senden sowie Kellmünz-Pleß sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Weitere Optionen entlang der Strecke müssen geprüft werden, ebenso wie ggf. längere Standzeiten in Memmingen und Kempten. Für die Umsetzung der angestrebten Regio-S-Bahn zwischen Memmingen und Ulm ist die Elektrifizierung der Bahnstrecke ebenfalls eine zwingende Voraussetzung."